Zu Beginn möchte ich dir ein Bild an die Hand geben: Der Herbstbaum.
Vielleicht wirkt es für dich lebendiger und damit nahbarer. Er lässt alles los, er weiß nicht, wann der Frühling kommt. Und dennoch hält er kein einziges Blatt fest. Er kämpft nicht. Alles fällt leise, manchmal tanzend im Wind zu Boden, und darf damit Nahrung für neues Leben werden. Er zieht sich in sich zurück, seine Energie und seine Säfte, er ruht, so lange es die Natur vorgibt. Er verhandelt nicht mit der Natur, dem Winter, den Minusgraden. Er hat keine Sicherheit, dass er noch einmal blühen wird. Er hat auch keine Angst ob ja oder nein. Er ergibt sich dem Lauf der Dinge, den Jahreszeiten, dem Fluss des Lebens. Er wird jedes Jahr im Frühling anders aussehen, und dennoch immer wunderschön.
Machs wie der Baum, lass los.
Das sagt mir mein Leben wieder und wieder. Und immer wenn ich denke, es gibt nichts mehr, was jetzt noch passieren kann, passiert etwas. Alles fällt auseinander. Na gut. Fallen lassen…